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Veranstaltungen in der Stadt: Tag des Gedenkens und Valentinstag

Tag des Gedenkens

Wie in vielen anderen Städten gibt es auch in Bozen zahlreiche Initiativen zum internationalen Gedenktag an die Opfer des Holocaust, der jedes Jahr am 27. Jänner begangen wird. Bei einem Rundgang durch die Stadt wird an die tragischen Ereignisse in den Vernichtungslagern des Naziregimes erinnert. Um 11 Uhr beginnt die Veranstaltung mit einer Kranzniederlegung in der Reschenstraße, wo sich ein Durchgangslager für Gefangene auf dem Weg in die Vernichtungslager befand (Hausnummer 80). Die Stadt- und Landesbehörden besuchen später den jüdischen Friedhof und den Friedhof in Oberau, wo um 11:45 Uhr eine kurze und bewegende Gedenkzeremonie abgehalten wird. Die letzte Station ist die Via Pacinotti im Industriegebiet, wo ein Kranz am Denkmal für die Deportierten niedergelegt wird. Auch zahlreiche Schulen und Vereine der Stadt haben Initiativen organisiert, um diesen Tag zu ehren.

Valentinstag: Herz ist Trumpf 

Bozen ist bekannt für seinen Unternehmergeist und gilt seit Jahrhunderten als Stadt des Weins und des Weinhandels. Doch einige Orte offenbaren auch eine oft verkannte romantische Seite der Stadt: Zum Valentinstag am 14. Februar zeigt Bozen „seinen“ hl. Valentin, nämlich den, der auf einem wunderschönen, großen Gemälde in der großen Auktionshalle des Merkantilgebäudes zu sehen ist; es ist übrigens der einzige Raum, der für ein solches Gemälde genügend Platz bietet.

Das Bild ist ungewöhnlich, denn es stellt nicht den berühmten Bischof von Terni dar, der in der Legende prominent beschrieben wird, sondern den hl. Valentin von Rätien.

Ursprünglich aus den Niederlanden, wurde er von Papst Leo dem Großen zum Bischof geweiht und in das Bistum Rätien berufen, das die Region zwischen dem Gotthardpass, Chur, Brixen, Regensburg und Passau umfasste. Er starb um 475 als Einsiedler auf dem Zenoberg bei Meran.

Neben dem wunderschönen Gemälde des hl. Valentin bewahrt das Merkantilgebäude ein weiteres Zeugnis, das Bozen mit der Liebe verbindet. In der Stadt lebte nämlich für kurze Zeit der berühmteste Verführer aller Zeiten: Giacomo Casanova. Im umfangreichen Archiv des damaligen bekannten Bozner Kaufmanns Georg Menz, aufbewahrt im Merkantilmuseum, wurde ein Schreiben gefunden, das an den venezianischen Abenteurer wegen einer offenen Schuldenforderung gerichtet war. Auf der Flucht aus dem Gefängnis des Dogenpalastes, den gefürchtetet „Piombi“ in Venedig, lebte Casanova in Bozen, wo er seine Garderobe erneuern ließ – und vermutlich neben gebrochenen Herzen auch Schulden hinterließ. 

Nur wenige Minuten von der Altstadt entfernt ist auf Schloss Runkelstein, der „Bilderburg“, der bedeutendste Zyklus profaner Malerei aus dem späteren Mittelalter zu bewundern. Die Fresken erzählen auch von Tristan und Isolde, den beiden Liebenden aus einer traurigen Legende des Mittelalters.

Das Verkehrsamt organisiert am Samstag, 14. Februar, und Sonntag, 15. Februar, thematische Führungen, um die romantischen Orte der Stadt zu entdecken, die mit einem Aperitif auf der Terrasse des Restaurants Meta enden.

Führungszeitplan und Programm

Samstag, 14.2., um 14:30 Uhr

Sonntag, 15.2., um 10:30 Uhr und 14:30 Uhr

Route:

Bild: Schloss Runkelstein, Courtesy Campanile